Was ist eine Scheideanstalt?

Was ist eine Scheideanstalt?

Edelmetalle sind eine beliebte Wertanlage und seit Jahrhunderten eine Möglichkeit sein Vermögen nicht in Form von Geld, sondern in handlichen Objekten bei sich zu führen. Natürlich funktioniert das nur, wenn die Metalle einen besonders hohen Reinheitsgrad aufweisen können. Hier kommt die Scheideanstalt ins Spiel.

Was ist eine Scheideanstalt?

Wie bereits erwähnt, ist eine Scheideanstalt dafür zuständig, Edelmetalle in eine reine Form zu bringen. Das ist besonders für die Menschen interessant, die als Händler fungieren und Edelmetalle in bestimmten Formen ankaufen, um sie dann als reines Edelmetall wieder verkaufen zu können. Juweliere, Schmiede und Dentallabore sind hier als Beispiel zu nennen.

Die Ursprungsformen, in denen die Edelmetalle bei der Scheideanstalt angeliefert werden, sind vielfältig. Am häufigsten findet man Edelmetalle jedoch in Schmuck und Elektro- oder Industrieschrott. In der Regel sollen nun Gold, Silber, Platin, Palladium und Rhodium aus diesen Produkten extrahiert werden, aber auch weitere Edelmetalle wie Iridium, Osmium und Rhenium werden angeliefert. Momentan ist zudem Ruthenium für moderne Festplatten gefragt, was die Nachfrage steigen lässt.

Am meisten werden jedoch Gold und Silber angeliefert. Die Scheideanstalt gibt diese dann in Form von reinen Barren oder Münzen an den Auftraggeber zurück.

Hier sind Fachleute gefragt

Die Verfahren, die für diese Art des Recyclings genutzt werden, sind kostspielig und aufwendig, jedoch bleibt einem als Händler hier nicht wirklich eine Wahl, da der Abbau von Edelmetallen noch einmal kostspieliger als das Recyceln dieser ist. Außerdem werden durch diese Art der Edelmetallgewinnung Ressourcen gespart und die Umwelt geschont.

Die aufwendigen Verfahren müssen von Profis durchgeführt werden. Das hängt natürlich mit der immensen finanziellen Verantwortung zusammen, die eine Scheideanstalt trägt. Diese arbeitet schließlich mit den wertvollen Edelmetallen und Besitztümern der Auftraggeber. Nicht selten wird den Mitarbeitern einer Scheideanstalt von beauftragten Aufsehern ganz genau über die Schulter geguckt.

Doch schwarze Schafe gibt es auf dem Markt eher wenige, solange man sich an Scheideanstalten hält, die sich auch wortwörtlich so nennen. Der Begriff ist geschützt und ein Unternehmen, dass sich „Scheideanstalt“ nennt, unterliegt strengen Auflagen. Eine seriöse Scheideanstalt in Berlin arbeitet also nach denselben Standards wie eine in Pforzheim.

Auf dem Schwarzmarkt sieht das natürlich ganz anders aus, weshalb man bei diesem lukrativen Geschäft unbedingt auf Sicherheit und Seriosität setzen sollte.

Doch wie funktioniert die Raffination?

So werden die Edelmetalle isoliert

Edelmetalle werden in der Regel mithilfe von zwei Verfahren von den anderen Materialien getrennt. Hier sind die Pyrolyse und Hydrolyse zu nennen. Häufig werden diese beiden Verfahren aber auch kombiniert oder mit den verschiedensten Stoffen zur chemischen Reaktion durchgeführt, da jedes Edelmetall, oder die verbundenen Stoffe, anders auf die verwendeten chemische Elemente reagieren.

Die Pyrolyse

Die Pyrolyse nutzt hier die unterschiedlichen Schmelzpunkte der verbauten Materialien. Das Gesamtprodukt wird so auf eine Temperatur erhitzt, bei der das Edelmetall bereits schmilzt, das Abfallprodukt jedoch noch starr bleibt. Das Edelmetall lässt sich nun kinderleicht abgießen.

Die Hydrolyse

Die Hydrolyse setzt hier nicht auf das Erhitzen, sondern auf das Eingehen von chemischen Bindungen. Mit Königswasser und anderen Säuren sollen hier die Edelmetalle eine chemische Bindung eingehen und so aus dem Körper extrahiert werden. Säure und Edelmetall werden anschließend getrennt.

Bei beiden Verfahren folgt eine Reinigung oder Wiederholung der Schritte, da kleinste Restprodukte stets am Edelmetall haften bleiben können. Allerdings ist eine Reinheit von annähernd 100 Prozent wichtig, um die Zufriedenheit des Kunden gewährleisten zu können. Das macht diese Art des Recyclings aufwendig, kostspielig aber umweltschonend.

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