Durch ihre Industriekunden werden die Zulieferer heutzutage immer häufiger mit der Forderung nach mehr Varianten ihrer Produkte konfrontiert – die Preise sollen dabei jedoch in der Regel sinken. Somit stellt diese Entwicklung der Nachfrage die Industrie vor große Herausforderungen.
Mithilfe der innovativen Technologien, welche die Augmented Reality ermöglicht, können diese allerdings durchaus gemeistert werden. Das Stichwort lautet in diesem Zusammenhang: Dynamische Video- und Laserprojektionen.
Diese können genutzt werden, um auf dem Bauteil die jeweiligen CAD-Daten sowie weitere Informationen mit nur einem Knopfdruck zu visualisieren. Dadurch findet eine effiziente Verbindung von manuellen Tätigkeiten und digitalen Prozessen statt. Gewinnbringend einsetzen lassen sich diese von den Unternehmen insbesondere in den Bereichen der Qualitätssicherung und der Montage.
Produktion in zahlreichen Varianten dank digitalen Schablonen
Grundsätzlich benötigen Unternehmen eine umso größere Anzahl von Prüf- und Positionierschablonen, desto mehr Varianten und Serien sie von einem Produkt anbieten. Damit gestaltet sich auch die allgemeine Produktion natürlich umso aufwendiger und kostenintensiver.
Heutzutage ist es jedoch überhaupt nicht mehr nötig, dass ein Unternehmen die Konstruktion, die Lagerung und die Pflege der entsprechenden physischen Schablonensätze auf sich nimmt. Als wesentlich pragmatischer zeigt es sich, digitale Schablonen als Alternative zu nutzen. Diese bedienen sich den CAD-Daten, die dann in ein Video- oder Laserprojektionssystem übertragen werden.
Damit jedoch nicht genug. Im Bereich der Qualitätssicherung und der Montage können die Laserprojektionen in der Industrie noch für viele weitere überzeugende Vorteile sorgen, welche weit über die reine Darstellung hinaus gehen. Möglich ist es zum Beispiel, eine digitale Erfassung des Zustands des aktuellen Werkstücks durch die integrierten Sensoren – und dies sowohl vor als auch während und im Nachgang eines bestimmten Produktionsschrittes.
Für die Dokumentation im Rahmen der Qualitätssicherung muss so etwa kein zusätzlicher Aufwand mehr in Kauf genommen werden – es findet automatisch eine maßstabsgetreue Speicherung der Bildaufnahmen in 2D statt. Mithilfe einer strukturierten Beleuchtung lassen sich darüber hinaus auch kritische Schritte der Montage oder spezifische Elemente der Oberfläche in 3D aufzeichnen, vergleichen und entsprechend dokumentieren.
Abweichungen in Bauteilen durch adaptive Projektion ausgleichen
Nicht zu vernachlässigen ist außerdem, dass eine direkte Kombination der 3D-Oberflächenerfassung und der Projektion des Arbeitsschrittes möglich ist. Das System ist daher in der Lage, auf Abweichungen in den Bauteilen dynamisch zu reagieren, etwa in Form eines Schweißverzuges. Inaktiv kann die Projektion so angepasst werden, dass diese stets an der korrekten Stelle erscheint – auch, wenn sich das Blech durchbiegen sollte. Dies wird auch als adaptive Projektion bezeichnet.
Anwenden lässt sich das gleiche Prinzip ebenfalls, um eine interaktive Unterstützung des Ab- und Auftrages von Material vorzunehmen, beispielsweise in dem Bereich des Clay-Modelling. Der Schweißauftrag stellt ein weiteres Beispiel dar, welches in der Fertigung von Presswerkzeugen zu verorten ist. Beispielsweise zeigt sich die Projektion dann in einigen Bereichen als blau, falls in diesen noch mehr Material benötigt beziehungsweise mehr Material abgetragen werden muss. Sobald sich sämtliche Bereiche als korrekt zeigen, wechselt die Farbanzeige zu grün.
Die Steuerung des Projektors wird durch eine Softwareanwendung ausgeführt, welche sich zahlreichen flexiblen Bedienkonzepten, Kameras, Schnittstellen, Tracking- und Referenzierungsverfahren bedient. Im Gesamten findet sich so ein überaus intelligentes System, welches in der Industrie 4.0 der Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird.