Weltweit wurden im vergangenen Jahr weit über eine Milliarde Liter an abgepackten Getränken konsumiert. Allein in Deutschland trank jeder Bürger in diesem Zeitraum 92 Liter Bier – oder umgerechnet 184 Halbliterflaschen. Doch bevor der Kunde den kühlen Gerstensaft genießen kann, müssen diese zunächst einmal befüllt werden. Wir zeigen Ihnen, wie Abfüllanlagen heute funktionieren und welche Unterschiede es in diesem Bereich gibt.
Was sind Abfüllanlagen?
Unter Abfüllung versteht man das Verfahren, bei dem Flüssigkeiten in ein zum Verkauf bestimmtes Behältnis gefüllt werden. Unter anderem kommt es bei Getränken wie Wasser, Softdrinks, Wein oder Schnaps zum Tragen. Eine Abfüllanlage besteht aus mehreren Maschinen, die jeweils einen speziellen Zweck erfüllen. Der Abfüllprozess gliedert sich daher in mehrere Phasen auf.
Abfüllanlagen für Getränkeflaschen sind dem Bereich der Abfülltechnik zuzuordnen. Neben den Abfüllmaschinen zählen zu diesem Techniksektor auch Etikettiermaschinen, Entkorker oder Dosieranlagen, wie sie zum Beispiel von der Scheugenpflug GmbH produziert werden.
Welche Füllmaschinen für welche Getränke?
Abfüllanlagen sind ein wichtiger Bestandteil vieler Produktionsprozesse in der Industrie. Sie sind besonders wichtig, wenn es um das sichere Verpacken von Flüssigkeiten geht. Die dafür benutzten Behältnisse sind sehr unterschiedlich und hängen nicht zuletzt von der Art des Getränks ab. Es gibt aber auch Abfüllanlagen für Pasten oder Pulver.
Bei der Wahl der richtigen Behältnisse kommt es unter anderem darauf an, ob die zu befüllenden Getränke mit oder ohne Kohlensäure daherkommen. Milchprodukte haben andere Anforderungen als Liköre oder Erfrischungsgetränke. Auch die Färbung von Glasflaschen kann sich zum Beispiel auf die Haltbarkeit und die Aromatreue auswirken.
Neben Glasflaschen kommen als Behältnisse auch dick- und dünnwandige PET-Flaschen, Dosen, Tetrapaks, Tuben und Kanister infrage. Je nach Anwendungsfall werden daher auch unterschiedliche Abfüllmaschinen genutzt.
Phasen einer Abfüllanlage
Neben einem hohen Durchsatz ist Hygiene einer der wichtigsten Gesichtspunkte beim Abfüllen von Getränken. Daher gibt es oft gleich mehrere Reinigungs- und Desinfektions-Phasen. Ein typischer Abfüllprozess kann sich in diese Schritte gliedern:
- Vorwaschen der Flaschen – Die Flaschen werden manuell inspiziert, um sicherzustellen, dass sie in gutem Zustand sind und keine Verunreinigungen enthalten.
- Anschließend werden die Flaschen innen und außen gründlich mit einem lebensmittelechten Reinigungsmittel
- Sterilisation der Flaschen.
- Spülen der Flaschen.
- Abfüllen.
- Verschließen der Flaschen mit Drehverschlüssen.
- Etikettierung
- Codierung des Endprodukts.
Industrielle Abfüllung von Bier
In der Brauindustrie sind heute vor allem vielseitige Abfüllanlagen gefragt, die speziell für Getränkehersteller entwickelt wurden. Sie lassen sich idealerweise schnell und einfach an Flaschen in verschiedenen Formen und Größen anpassen.
Beim Abfüllen von Bier wird in einem ersten Schritt das Getränk in der Regel zunächst aus den Lagertanks entnommen. Alle Flaschen müssen vor dem Befüllen einen optoelektronischen Sensor durchlaufen, der die Unversehrtheit des Flaschenhalses und seine Sauberkeit prüft. Nur wenn die Flasche absolut einwandfrei ist, kann sie zum Füllgerät weitergeleitet werden.
In der eigentlichen Abfüllmaschine wird das Bier in die zuvor gereinigten Flaschen abgefüllt. Fast alle Bierflaschen sind aus Glas, nur wenige Abfüller nutzen auch PET-Flaschen. Die Flaschen werden anschließend verschlossen, etikettiert und in Kisten oder Kartons verpackt. Da Abfüllanlagen teuer sind und viel Platz einnehmen, lassen kleinere Brauereien ihr Flaschenbier häufig extern in großen Betrieben abfüllen.
Die verschiedenen Flaschentypen
Flaschenbier ist im Einzelhandel für gewöhnlich einzeln, in Kleingebinden – zum Beispiel als Sechserpacks – oder in Kästen erhältlich. Die üblichen Flaschengrößen sind in Deutschland 0,33 Liter und 0,5 Liter. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte haben sich diese Flaschentypen durchgesetzt:
- Euro-Flasche
- Longneck-Flasche
- Gourmet-Flasche
- NRW-Flasche
- Steinie- oder Stubbi-Flasche
- Vichy-Flasche
- Stubsi-Flasche
- Flaschen mit Bügelverschluss
Fazit: Abfüllanlagen für Bier
Die Herstellung von Bier zählt zu den schwierigsten Prozessen in der Lebensmittelindustrie. Um ein qualitativ hochwertiges Getränk zu produzieren, müssen Brauer Zutaten sorgfältig auswählen und viele Variablen und Unwägbarkeiten im Brauprozess berücksichtigen. Auch die Abfüllung gestaltet sich alles andere als trivial. Moderne Abfüllanlagen müssen daher vor allem mit Flexibilität und Hygiene überzeugen.