In Schaltanlagen ist die Industrie 4.0 angekommen

In Schaltanlagen ist die Industrie 4.0 angekommen

Beschleunigte Fertigungen, Maximierung der Produktivität und die Entwicklung von Innovationen: Die Herausforderungen des Steuerungs- und Schaltanlagenbaus sind im Vergleich mit dem Maschinenbau enorm. In der Branche macht sich schon seit einigen Jahren die Industrie 4.0 bemerkbar. Die Basis der Industrie stellen die intelligenten und digital vernetzten System dar. Doch die Industrie 4.0 ist aufgrund fehlender Finanzierung gelähmt, wie eine Analyse zeigt.

Die Industrie 4.0 für Klein- und Mittelständische Unternehmen

Beginnen wir zuerst mit einer kleinen Zeitreise, um die vierte industrielle Revolution zu verstehen bzw. zu beschreiben. Um 1800 wurde die erste industrielle Revolution durch die Erfindung der Dampfmaschine definiert. Bei der zweiten Revolution handelt es sich um die Fließbandfertigung, die meist mit Henry Ford und der ersten Fließbandfertigung für Autos in Verbindung gebracht wird. Die Industrie 3.0, also die dritte Revolution startete in den 1970er Jahren durch den zunehmenden Einsatz von Elektrik und Computern sowie der beginnenden Automatisierung.

Mit der Industrie 4.0 wird weitaus mehr verbunden und die gesamte Wertschöpfungskette wurde bzw. wird noch immer durch neue Technologien völlig umgekrempelt. Dies zeigt sich aktuell auch im Schaltanlagenbau.

Lange Zeit waren die Technologien der Industrie 4.0 sowie deren Einsatzmöglichkeiten ausschließlich den großen Unternehmen vorbehalten, die neben einem großen Budget über eigene Forschungsabteilungen verfügen. Doch mittlerweile ist die Entwicklung ebenfalls bei den KMUs angekommen. Es wurden durch die gezielte Forschung sowie der Entwicklung der großen Konzerne viele Lösungen geschaffen, von denen jetzt alle profitieren können.

Aber dennoch: Viele Unternehmen scheuen noch immer vor dem Einsatz derartiger Technologien und zögern, diese einzuführen. Zumeist ist das auf das Fehlen einer digitalen Strategie zurückzuführen. Denn eine solche Veränderung ist nicht von jetzt auf sofort durchführbar. Bei der Einführung ist es unerlässlich, eine Strategie zu planen und diese den Gegebenheiten des Unternehmens sowie des Marktumfeldes anzupassen. Ein weiterer Grund, dass die KMUs die Einführung scheuen, sind die Kosten und fehlenden Finanzierungen.

Viele Optionen aufgrund der Digitalisierung der Industrie

Unternehmen die fit für die digitale Zukunft sein wollen und somit ihre Prozesse, Maschinen und Produktionsanlagen darauf umstellen wollen, die benötigen dafür ausreichend finanzielle Mittel. Doch vielen Firmen fällt es schwer, die passenden Investoren für die effizienteren und nachhaltigeren Technologien zu finden. Das zentrale Ergebnis des aktuellen lbi Research-Reports „Finanzierungsmodelle im Kontext der Thematik Industrie 4.0“ zeigt folgendes auf: „Dieses Mismatch ist einzelwirtschaftlich und volkswirtschaftlich kostenträchtig und kann zudem die weitere Entwicklung in Richtung Industrie 4.0 deutlich hemmen beziehungsweise Unternehmen im Wettbewerb stark benachteiligen.“

Die Befragung des Analysehauses an der Universität Regensburg von insgesamt 90 Finance-Experten aus dem Mittelstand sowie Finanzdienstleistern und Beratungsunternehmen ergab, das die Themen Industrie 4.0, die fehlenden Lösungen von Seiten der Finanzdienstleistung und die Integration neuer Geschäftsmodelle in den Organisationen eine große Rolle.

Der Finanzierungsmarkt wird von neuen Playern erobert

Die Kritik der Befragten ist klar und deutlich: „Es gebe aktuell kaum innovative Finanzierungslösungen“ für Firmenkunden. Zudem zeigt die Umfrage auf, dass sich in den vergangenen fünf Jahren das Angebot der Banken und Finanzdienstleister nicht wesentlich verändert hat, sodass Unternehmen, die Kapital für ihre Industrie-4.0-Strategie benötigen, derzeit kaum Unterstützung erhalten. Künftig wird laut den Teilnehmern der Befragung verstärkt eine Banking-as-a-Service-Lösung benötigt.

Zudem zeigt die Analyse in Bezug auf die Nicht-Banken-Konkurrenz auf, dass vor allem Fintechs und GAFAs (Google, Apple, Facebook und Amazon) eine nicht zu unterschätzende Rolle im Bereich der Unternehmensfinanzierung einnehmen werden. Zwar gehen die Befragten nicht davon aus, dass diese die traditionellen Kreditinstitute künftig komplett ersetzen, aber dennoch äußert präsent sein werden.

Laut den Springer-Autoren von „Unternehmensfinanzierung im Mittelstand“ Nick Dimler, Boris Kracher und Joachim Peter decken die Angebote der Fintechs für Firmenkunden bereits jetzt die gesamte Unternehmensbilanz ab. Beispielsweise gibt es im Bereich Working Capital, Liquiditätssteuerung, Investment und Factoring bereits jetzt zur Optimierung der Aktivseite Fintech-Lösungen. Selbst für die Passiv-Seite stehen zahlreiche Angebote zur Auswahl, die bei der Vermittlung und Beschaffung von Fremdkapital sowie Eigen- und Mezzaninekapital behilflich sind. Besonders bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) können laut den drei Autoren der Einsatz von innovativen Finanzdienstleistungen von Fintechs, wichtige Vorteile generiert werden. Der Grund ist, dass viele Fintechs sich auf Dienstleistungen konzentrieren, die besonders auf die KMU zugeschnitten sind.

KMUs wünschen sich Kooperationen der Finanzdienstleister

Ibi Research rät daher den etablierten Finanzdienstleistern, sich der wandelnden Konkurrenzsituation im Bereich der Industrie-4.0-Finanzierungen stärker bewusst zu werden. Gerade in der mittelständischen Produktion fordere die Digitalisierung nicht nur eine Anpassung des Produktportfolios bzw. Geschäftsmodells, sondern ein „Überdenken der bisherigen Vertriebsstrategien“ auf Seiten der Finanzdienstleister. Die Teilnehmer der Befragung wünschen sich bspw. den Aufbau einer eigenen Finanzierungsplattform sowie eine Kooperation mit Fintechs und GAFAs als Handlungsoptionen.

Der Trend, dass sich die Firmenkunden von den traditionellen Kreditinstituten entfremden wird als „De-Banking“ bezeichnet. Bei den Entscheidern der Geldinstitute scheint die Entwicklung nun angekommen zu sein, denn die großen in Deutschland ansässigen Kreditbanken deklarieren den Mittelstand als vorrangig zu adressierende Zielgruppe im gewerblichen Geschäft. Noch vor Jahren habe sich die Definition vom Mittelstand bei den Kreditbanken und Sparkassen unterschieden. Heute findet eine „deutliche Überschneidung mit den sogenannten Großbanken statt, die zunehmend den interessanten Mittelstand für sich entdecken“.

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