Getränkedosen, Lebensmitteldosen und andere Dosen – sie sind aus unserem täglichen Leben kaum mehr wegzudenken. In jedem Jahr gehen allein rund 1 Milliarde Getränkedosen in Deutschland über die Ladentheken. Hergestellt werden in jedem Jahr fast 300 Milliarden und in ihnen werden alle möglichen Lebensmittel konserviert. Selbst in der Kunst sind sie zu finden – zumindest spätestens seit dem berühmten Bild, den Campbell’s Dosen, mit dem Andy Warhol diesen ein Denkmal setzte. Des Weiteren werden saisonale Dosen hergestellt, wie bspw. Weihnachtsdosen in denen weihnachtliche Naschereien verpackt werden.
Endlich – die Lebensmittel werden haltbar
Heute kann sich kein Mensch in der Welt ein Leben ohne Dosen mehr vorstellen. Sie sind ein fester Bestandteil des Alltags und dabei ist es gar nicht so lange her, dass sie erfunden wurden. Alles begann mit Napoleon Bonaparte, der 1795 einen Wettbewerb ausschrieb, um ein Konser-vierungsverfahren zu finden. Dafür setzte er einen Preis von 12.000 Goldfranken aus, denn eines seiner größten Probleme bestand in der Versorgung seiner immer größer werdenden Ar-mee. Daher benötigte er dringend eine Möglichkeit, um Lebensmittel haltbar zu machen. An-sonsten konnten sich seine Truppen ausschließlich durch Plünderungen das Notwendigste be-schaffen und viele seiner Soldaten starben nicht auf dem Schlachtfeld, sondern aufgrund Un-terernährung. Doch es war kein Wissenschaftler, der letztendlich das Preisgeld erhielt, sondern der Pariser Zuckerbäcker Nicolas Appert. Es gelang ihm Obst und Gemüse haltbar zu machen, in dem er diese in Gläser füllte, erhitzte und im Anschluss luftdicht verschloss. Damit war das Verfahren der Sterilisation erfunden.
Die Konservendose: Fluch oder Segen
1810 wurde die Konservendose aus Metall von dem Briten Peter Durand als Patent angemel-det. Er erhielt für seine Erfindung großen Beifall, besonders vonseiten der Armee und Kriegs-marine. Erst 50 Jahre später wurde der Dosenöffner erfunden. Vorher wurden die dickwandigen Metalldosen mit Schneide- und Schlagwerkzeugen wie bspw. dem Bajonett geöffnet. Die Do-sendeckel waren zu der Zeit mit Blei verlötet und so kam es häufiger zu Bleivergiftungen. Die Fanklin-Expedition Mitte des 19. Jahrhunderts soll angeblich daran gescheitert sein, dass die Expeditions-Mitglieder eine Bleivergiftung erlitten. Die Folge der Vergiftung soll angeblich ein Appetitverlust gewesen sein, so dass die Mitglieder Kraft verloren, keine Entscheidungen treffen konnten und letztendlich starben.
Zu Beginn der 1930er Jahre wurde dann die Getränkedose zum Verkaufsrenner, die in Amerika erfunden wurde. 1935 wurde von der Gottfried Krüger Brauerei aus New Jersey erstmals Bier in einer Dose in den Handel gebracht und das mit einem riesigen Erfolg. Bereits im ersten Jahr verkaufte die Brauerei circa 200 Millionen Stück davon und außerhalb der USA wurde das erste Bier in Dosen in England verkauft. Bereits von 23 Brauereien wurde 1937 in Großbritannien Bier in Dosen angeboten. Es dauerte in Deutschland allerdings bis 1951, das eine große Frank-furter Brauerei ihr Exportbier in Dosen anbot. Die Zielgruppe waren die stationierten amerikani-schen Soldaten und der Plan ging auf. Als erstes nicht-alkoholisches Getränk wurden im Übri-gen Softdrinks in den USA ab 1936 in Dosen produziert.
Blechdosen – sie haben eine lange Tradition
Napoleon begann mit der Lagerung in Weißblechdosen und mit der Zeit wurde die Technik im-mer weiter verbessert. Somit war eine luftdichte und lange Lebensmittellagerung möglich. Die Blechdose hat die Welt verändert – ebenso wie Napoleon Bonaparte. Heute gibt es den Digital-druck und bei der Blechdose handelt es sich wahrscheinlich um eine der ersten Verpackungen, die für die Menschheit einen großen und dauerhaften Nutzen aufweist. Denn die luftdichten Do-sen ermöglichen es, Lebensmittel lange zu lagern und durch die moderne Technik wie den Digi-taldruck ist es möglich, sogar kleine Menge von Dosen, ein eigenes Design zu verleihen, sei es saisonal zur Weihnachts- und Osterzeit oder für Promotion.
Die „andere“ Dosenart: Aerosoldosen
Neben den Blechdosen, für Lebensmittel gibt es noch die Aerosoldosen, von denen im Jahr 2016 allein 1,297 Milliarden hergestellt wurden. Hier ist jedoch ein Rückgang gegenüber 2015 von 2,5 % zu verzeichnen, was dadurch zu erklären ist, dass es zu einer teilweisen Verlagerung der Produktion ins Ausland kam. Die Kategorie der Deodoranten und Antitranspirantien domi-nierte hier bei der Nachfrage und konnte Zuwächse aufweisen. Das größte Marktsegment der kosmetischen Aerosole verringerte sich um insgesamt 4,4 % auf 860 Millionen Dosen. Rasier-schäume und -gele wiesen dabei den größten Rückgang auf, wie bereits auch im Vorjahr. Hier sank die Produktion um 15,6 % und zudem wurden auch rund 36 Mio. Deodoranti-en/Antitranspirantien weniger produziert als 2015. Das entspricht einem Rückgang von 7,9 %. Die Haarsprays hingegen steigen um 2,6 % auf 273 Mio. in Deutschland. Zudem konnte sich die Produktion der sonstigen kosmetischen Aerosole über einen Anstieg von über 34 % auf 55 Mio. erfreuen.
Auch die Produktion von Haushaltsaerosolen musste 2016 eine rückläufige Entwicklung hin-nehmen, wo sich die Produktion auf 84 Mio. um 17,7 % verringerte. Das ist in erster Linie auf den Rückgang von Raumsprays zurückzuführen, von denen 2015 noch 63 Mio. produziert wur-den und 2016 nur noch 41 Mio. bemerkenswerte Steigerungen konnten die kleineren Markt-segmente erzielen. Wie auch im Vorjahr stieg hier die Produktion und so verzeichneten Teppichschäume einen Zuwachs von 25 % und die Bad- und Küchenreiniger eine Verdoppelung der abgefüllten Einheiten.