Ein boomender Markt: Die Roboterherstellung

Ein boomender Markt: Die Roboterherstellung

Immer wieder fällt im Zusammenhang mit der Industrie 4.0 der Begriff Smart Factory. Die „intelligente Fabrik der Zukunft“ wird in der gesamten Wertschöpfungskette durch künstliche Intelligenz gesteuert – ganz ohne menschliches Eingreifen. Roboter sind für diese automatisierten Fertigungsschritte die Voraussetzung. Sie sind nicht nur hochentwickelt, schneller und präziser, sondern sie haben auch viel mehr Kraft als der Mensch. Die Folgen sind Wirtschaftlichkeit und Produktivität. Jedoch wird der Einsatz von Robotertechnik nicht nur in den intelligenten Produktionsanlagen zunehmend unverzichtbar, sondern auch in herkömmlichen Produktionsanlagen.

Die Nachfrage nach Robotern nimmt zu

Daher nimmt die Nachfrage nach gerade an Cobots (kollaborierenden Robotern) im produzierenden Gewerbe kontinuierlich zu, die mehr Qualität bei der Herstellung absichert und den Arbeiter gerade bei der Ausführung von monotonen oder gefährlichen Aufgaben maßgeblich unterstützt.

Eine Statistik von Statista.com zeigt, auf, dass die Robotik und Automation nach einem Einbruch in 2009 und 2011 fast kontinuierlich gewachsen ist. Zwischen 2010 und 2016 lag die durchschnittliche Wachstumsrate der Roboterdichte in Europa bei 5%, hinter den USA mit 7% und Asien mit 9%. Schätzungen zu Folge soll die Robotik- und Automationsbranche im In- und Ausland in diesem Jahr einen Gesamtumsatz von rund 15,7 Milliarden Euro erzielen.

Damit ist die weltweite Nachfrage seit 2015 bis 2018 durchschnittlich um rund 15% angewachsen. Durch die immer größer werdenden Auftragsvolumen für industrielle Hersteller, kann die Branche zur Herstellung von Robotern wachsende Umsatzzahlen verzeichnen.

Ohne Roboter geht in der Automobilindustrie nichts

Die Automobilindustrie war der Vorreiter in der Anwendung der Robotik. Bereits im Jahr 1961 setzte der amerikanische Fahrzeughersteller General Motors die ersten Schweißroboter in der Produktion ein. Noch heute ist diese Branche mit einer höheren Anzahl an Industrierobotern ausgerüstet als jede andere. Im Jahr 2015 wurden weltweit insgesamt 95.000 Industrieroboter ausgeliefert. Die Elektro- und Elektronikindustrie (53.000) und die Metallindustrie (34.600) folgen auf den weiteren Plätzen nach der Automobilindustrie in der Absatzstatistik. Der Marktanteil des Automobilsektors stellt nach Informationen der “International Federation of Robotics” (IFR) dem Weltdachverband der Roboter-Industrie, zusammen mit der Elektro- und Elektroindustrie mit 64% die Spitze der industriellen Produktion dar, bei der auf Roboter gesetzt wird.

Der boomende Robotermarkt – in China herrscht Nachholbedarf

China ist Hauptabnehmer von Industrierobotern, noch vor Südkorea und Japan. Auf Platz 5 sortiert sich Deutschland noch hinter den USA bei den größten Märkten für Industrieroboter ein. Die Roboterdichte in Asien liegt bei rund 91 Einheiten pro 10.000 Beschäftigten und ist damit knapp unter dem weltweiten Durchschnitt von 99 Robotern. Allerdings ist dies mit dem sehr geringen Automatisierungsgrad vieler Länder zu begründen. Anzumerken ist, dass selbst die von der Technik geprägten Nation China (noch) eine verhältnismäßig geringe Roboterdichte aufweist. Im Jahr 2015 betrug die Anzahl der Industrieroboter pro 10.000 Arbeitnehmer gerade einmal 36. Im Ranking lag China damit in 2015 auf dem 28. Rang. 2018 lag China auf Rang 23, wobei die chinesische Regierung die Entwicklung weiter vorantreiben will und bis 2020 in die Top 10 der am stärksten automatisierten Nationen der Welt aufsteigen und damit auf 150 Industrieroboter pro 10.000 Arbeitnehmer kommen will. Der Hauptgrund von China ist nicht etwa, die Menschen aus Kostengründen zu ersetzen, sondern es geht darum die steigenden Ansprüche an Qualität und Verarbeitung in der Produktion zu verbessern.

Dass es China ernst ist mit der Automatisierung, zeigt schon allein die Übernahme von KUKA, durch den chinesischen Haushaltsgerätehersteller Midea. Das Unternehmen sicherte sich für 4,5 Milliarden Euro eine deutliche Mehrheit mit fast 86% an KUKA. Selbst wenn das Know-how des Herstellers weiterhin in Deutschland bleiben soll, so zeigt die Übernahme der Chinesen doch genau die Richtung an, die Chinas Pläne gehen. Laut Initiative „Made in China 2025“ verfolgt die Zentralregierung in Peking das Ziel, die Marktanteil der eigenen Hersteller massiv zu steigern.

Roboter und ihre unterschiedlichen Einsatzbereiche

Auch außerhalb der Industrie gibt es viele Gebiete, in denen ein Cobot eine große Hilfe sein kann. So werden nicht nur Industrieroboter entwickelt und hergestellt, sondern ebenfalls sogenannte Service-, Gelände- und autonome Roboter. Deutschland ist eine der führenden Nationen im Bereich der Robotik. Beispielsweise werden Pack- und Palettier-Roboter hergestellt und deutsche Unternehmen sind ebenfalls an zahlreichen Robotertechnologien für Gabelstapler-Roboter, Reinigungs- und Staubsauger-Roboter sowie automatischen Hafenkränen beteiligt. Viele Unternehmen stellen unter Beweis, dass es in Deutschland nicht an Ideenreichtum im Bereich der Robotik mangelt. So gibt es viele Beispiele für die starke Innovationskraft deutscher Roboterhersteller.

In Zukunft wird die Herstellung von Cobots weiter zunehmen

Es ist künftig auch außerhalb der klassischen Zielbranchen wie der Automobilindustrie mit einer steigenden Nachfrage an kollaborierenden Robotern zu rechnen. Gleichzeitig wird der Greifer so konzipiert, dass er gleich mehrere Funktionen durchführen kann. Der zunehmende Markt an Energiespeicherung oder auch der wachsende Markt an Elektromobilität macht es notwendig, neue und extrem leistungsfähige Batterien herzustellen. In der Produktion erfordern diese eine maximale Präzision und Qualität, die nur möglich sein wird, durch den Einsatz modernster Robotertechnologien.

Die Hersteller setzen in den Zeiten des Internet of Things immer mehr auf autonome Roboter, um so den technologischen Fortschritt der Industrie 4.0 zu fördern. Schon jetzt ist ein Trend zur Verschmelzung zwischen virtueller und realer Welt zu erkennen. Die wirtschaftlichen Aussichten aufgrund neuer Technologien sowie der zu erwartenden Nachfrage aus China sind glänzend.

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