Papierloses Büro bleibt ein Wunschtraum Papier

Papierloses Büro bleibt ein Wunschtraum Papier

Seit über 30 Jahren wird die Idee von dem papierlosen Büro diskutiert – doch ist bis heute noch nicht realisiert worden. Wieso werden in den Zeiten der digitalen Technik noch immer Aktenberge, Papierrechnungen oder Anleitungen auf Papier benötigt?

In ihrer Studie „The Myth of the Paperless Office“ die bereits 2001 (!) veröffentlicht wurde, erklärten die englischen Wissenschaftler Abigail Sellen und Richard Harper, dass die elektronische Kommunikation den Papierkonsum eines Unternehmens immerhin um rund 40 % reduzierte. Aber dennoch ist der Verbrauch noch enorm hoch und es fallen zusätzlich Jahr für Jahr Tonnen von Elektroschrott an, der durch kaputte Drucker, Faxgeräte, leere Patronen und Kartuschen entsteht.

Keine Frage: Schon allein der Umwelt zuliebe wird die Idee des papierlosen Büros begrüßt. Nach wie vor gehören jedoch Papier und Stifte zu den kostengünstigen Arbeitsmitteln.

Die Statistik zeigt die Entwicklung des Gesamtumsatzes in der deutschen Papierindustrie in den Jahren 2005 bis 2015 auf. Dabei schließen die Umsatzabgaben sowohl die Inlands- als auch den Auslandsumsatz ein.

Im Vergleich dazu, diese Statistik. Sie zeigt den Umsatz der Branche in Deutschland von 2008 bis 2013 auf und gibt eine Prognose bis ins Jahr 2020 ab. 2013 musste die deutsche Papierindustrie einen weiteren Rückgang der Produktionsmengen hinnehmen. Von den Herstellern wurden rund 22,4 Mio. Tonnen Papier, Karton und Pappe produziert. Das waren 0,7 % weniger als 2012. Dabei lag der Umsatz der Branche mit 14,3 Mrd. Euro sogar um 2,3 % niedriger als 2012.

Sinkende Umsätze in 2015

Für 2015 sagte man einen Umsatz von rund 15,87 Mrd. Euro voraus. Doch die Umsatzzahlen der Branche sinken, wobei die Druck- und Papierindustrie optimistisch ist. Die Umsatzzahlen in 2015 zeigen das Problem der Branche: Die klassischen Druck-Erzeugnisse wie Zeitungen und Kataloge leiden unter dem Siegeszug des Internets, dessen Folge sinkende Auflagen sind. Dagegen wächst die Branche des Digitaldrucks, also die Erzeugung von individuellen Produkten. 2015 sank der Gesamtumsatz der Druck- und Papierindustrie um 2 % von 20,7 auf 20,3 Mrd Euro, wie es vonseiten des Bundesverbands Druck und Medien (bvdm) hieß. Die stärksten Einbußen mussten 2015 die klassischen Verlagserzeugnisse hinnehmen: Zeitungen/-4.5 %, Zeitschriften/-9,4 %, Bücher/-5,6 %. Die Kataloge und die bedruckten Etiketten hingegen verzeichneten einen Zuwachs von 2,3 % bzw. 3,5 %.

Papier fördert die Kreativität

Noch sehr lange, wird es wichtige Dokumente wie Verträge und Urkunden in Papierform geben – schon allein aus einem Grund: Es gibt noch keine rechtsverbindliche digitale Signatur, durch die eine Unterschrift ersetzbar ist. Dazu kommt, dass Papier noch immer für viele das Standard-Arbeitsmaterial darstellt. Dazu zählen beispielsweise die Schulen, wo die Kinder erwiesener weise auf Papier am besten Schreiben lernen. Auch die schnelle handschriftliche Mitschrift im Studium, im Journalismus sowie in Justiz und Verwaltung ist nicht komplett durch die digitale Technik zu ersetzen – selbst wenn immer häufiger elektronische Hilfsmittel zum Einsatz kommen.

Um noch einmal auf Sellen und Harper zu kommen: Sie fanden heraus, dass der Gebrauch von Papier die Kreativität und die Konzentration fördert. Hier lautet die Ausgangsfrage: Warum zerknüllen wir Papier oder kritzeln darauf herum, während einer Konferenz oder eines Vortrages? Nach den britischen Wissenschaftlern wird durch die Bewegung der Hände im Zusammenspiel mit dem Papier die Leistungsfähigkeit gestärkt. Wird beispielsweise beim Brainstorming eine Idee verworfen und das Stück Papier zerrissen oder zerknüllt weggeworfen, dann entwickeln sich dadurch stärkere Emotionen, als durch das bloße Löschen eines Dokuments auf dem PC.

Das papierlose Büro bleibt ein Wunschtraum

Nach einer Umfrage zufolge kann sich nur jeder Vierte vorstellen, komplett ohne Papier auszukommen. Da, wo Haptik und Sinnlichkeit eine Rolle spielen, wird es weiterhin unverzichtbar bleiben. Allerdings wird in der Zukunft das klima- und ressourcenneutrale Wirtschaften immer wichtiger. Aus diesem Grund wird der Papierverbrauch auch sinken und die Verschwendung der Ressource zurückgehen.

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